Als wir das erste Mal von Corona bzw. Covid19 hörten, war dies irgendeine Krankheit, die sich in China verbreitet hat. Nie hätten wir uns vorstellen können, dass diese Krankheit die heutigen Ausmaße annehmen könnte. So haben auch wir das Ganze zunächst „auf die leichte Schulter“ genommen.
Erst als die Lage in Italien dermaßen eskaliert ist, ist uns eigentlich so richtig bewusst geworden, womit wir es hier wirklich zu tun haben. Zum Glück sind wir bisher alle gesund geblieben, was hoffentlich so bleibt. Und damit es so bleibt, halten wir uns an die Regeln!
Ziel verfehlt
Ihr mögt euch vermutlich fragen, warum wir Corona in unserem Hausbaublog zu einem Thema machen? Ganz einfach: Denn für uns heißt die Krise, dass wir unser Ziel, am 31.08.2020 im neuen Haus zu wohnen, exorbitant verfehlen werden.
Wir sind, als wir unser Haus verkauft haben, ein Risiko eingegangen, weil wir einen festen Termin nennen mussten, zu dem wir das Haus an die Käufer übergeben werden. Diesen Termin hatten wir – in fester Überzeugung – eigentlich weit genug in die Zukunft gelegt. Wir hatten sogar einen Puffer eingebaut für den Fall, dass es etwas Verzögerung geben wird.
Der Puffer wurde sodann bereits zu Beginn ausgereizt, da der Vermesser über 2 Monate gebraucht hat um den Lageplan zu erstellen. Aufgrund dessen haben wir schon vor Corona mit den Käufern gesprochen, da wir davon ausgegangen sind, dass wir wohl einen Monat länger warten müssten. Das wäre der 30.09.2020 gewesen. Die Käufer des Hauses waren kompromissbereit und hatten uns die verspätete Übergabe zugestanden.
Und dann kam die Corona-Krise. Als wir unseren Bauantrag eingereicht haben, war Corona noch kein großes Thema in Deutschland. Das änderte sich aber ca. eine Woche später, als der große Ausbruch der Pandemie im Kreis Heinsberg kam. Gefolgt von Maßnahmenpaketen der Bundes- bzw. Landesregierung verzögert sich die Erteilung der Baugenehmigung.
Ratssitzungen abgesagt
Da wir in einem Bereich bauen, wo es keinen Bebauungsplan gibt, muss der Bauantrag vom Rat gesondert genehmigt werden. Das sollte Ende März der Fall sein. Somit hätten wir – so der Kreis Wesel auch alles abnickt – Anfang April unsere Baugenehmigung erhalten. Leider führten die Maßnahmen – für die wir absolutes Verständnis haben und die wir auch nachvollziehen und keinesfalls kritisieren wollen – dazu, dass die Gemeinde Schermbeck alle Ratssitzungen zunächst gänzlich abgesagt hat.
Aufgrund der Verspätung der Baugenehmigung auf zunächst unbestimmte Zeit und der Corona-Krise, teilte Bien Zenker uns mit, dass wir vermutlich nicht vor Dezember 2020 mit der Fertigstellung des Hauses rechnen sollten. Und mit dieser Aussage standen wir vor einem riesigen Problem. Denn die Verzögerung von ca. 4 Monaten hatten wir so nicht erwartet.
Glück im Unglück
„Not-Ratssitzung“
Anfang April riefen wir bei der Gemeinde Schermbeck an und erkundigten uns nach dem Bauantrag. Der zuständige Beamte sagte uns zu, dass er sich um alles kümmern würde und so landete unser Bauantrag in der „Not-Ratssitzung“, die nächste Woche stattfinden wird. Da die Sitzungsordnung online ersichtlich ist, können wir schon in den Antrag, der dem Gemeinderat vorgelegt wird, hineinschauen. Und dort steht tatsächlich, dass die Gemeinde Schermbeck dem Bauvorhaben zustimmen wird. Ein riesiger Stein ist uns vom Herzen gefallen. Wenn nun der Kreis Wesel auch keine Einwände gegen unser Bauvorhaben sieht, werden wir vermutlich Mitte Mai die Baugenehmigung im Briefkasten haben. Jetzt heißt es Daumen drücken!
Übergangswohnung
Neben dem Problem der Abgesagten Ratssitzung war da noch das Problem, dass wir eigentlich, laut Kaufvertrag, Ende August das Haus an unsere Käufer übergeben müssen. Als wir den Käufern mitteilten, dass sich unser Hausbau so extrem verzögern wird, waren diese natürlich überhaupt nicht begeistert.
Nach einigem hin und her war uns bewusst: Eine Notlösung musste her. Zwar hatten die Käufer uns am Ende dann doch die Möglichkeit eingeräumt bis Dezember im Haus zu bleiben, dennoch haben wir die Sorge, was sein könnte, wenn sich der Hausbau noch weiter verzögern würde. Wir wollten in der ohnehin nervenaufreibenden Zeit vermeiden, dass wir an zwei Fronten „kämpfen“ müssen.
Wer schon mal nach einer Übergangswohnung gesucht hat, wird das Problem kennen: Die Vermieter wollen eher nicht für kurze Zeit vermieten, sondern suchen langfristige Mieter. Außerdem besteht bei uns noch das zusätzliche „Problem“, dass wir einen Hund und zwei Katzen besitzen – ein Horror für einige Vermieter. Auf der Suche nach der Übergangslösung spielten wir von Anfang an mit offenen Karten und so waren es diese zwei Punkte, die immer wieder zu Absagen führten.
Und dann riefen wir bei der Wohnbau Dinslaken an. Die Wohnbau Dinslaken ist der eine der größten Vermietungsgesellschaften in Dinslaken und verwaltet etwa 6000 Mietwohnungen in Dinslaken, Voerde, Hünxe und Duisburg. Bevor wir das Haus gekauft haben, waren wir schon Mieter bei der Wohnbau und können nur positives berichten. Und dort haben wir tatsächlich eine Übergangswohnung gefunden, denn „man müsse in der aktuellen Krise ja zusammen halten“.
So heißt es also für uns, dass wir – wie geplant – im August unser Haus verlassen werden. Nur leider nicht in unser neu gebautes Haus, sondern in eine kleine 4-Zimmer-Wohnung.
Weitere Aussicht
Wir hoffen, dass wir die Wohnung so schnell wie möglich wieder verlassen können und von nun an alles reibungslos läuft. Wer schon andere Hausbaublogs gelesen hat, wird wissen, dass die Realität oft anders aussieht. Wir wollen aber optimistisch bleiben!
Letzte Woche erhielten wir auch das Bodengutachten bzw. den geotechnischen Bericht. Wir haben diesen auch durchgelesen, aber eigentlich nur etwa die Hälfte verstanden. Was der Bericht letztendlich für unser Bauvorhaben bedeutet, werden wir noch mit unserem Architekten Herrn Rebitsch klären und berichten gesondert hierüber.
Weiterhin gibt es die gute Nachricht, dass uns der Termin für die Bemusterung (das ist die „Feinplanung“ unseres Hauses) mitgeteilt wurde und wir uns Mitte Mai auf dem Weg zu Bien Zenker machen werden.
Somit beenden wir diesen Blogeintrag mit den Worten Bleibt gesund!